Preis 2024
Das Grafenpaar Karl und Sophie von und zu Eltz erhält den
Großen Denkmalpreis der Deutschen Burgenvereinigung
Foto Thomas Monhof
v.l.n.r. Maximilian Nicolaus Fürst zu Bentheim-Tecklenburg (Präsident DBV), Prof. Dr. Barbara Schock-Werner (Ehrenpräsidentin DBV), Grafenpaar von und zu Eltz (Preisträger), Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (Ehrenpräsident & Vorsitzender der Stiftung)
Foto Michael Kirchschlager
Burg Eltz
Braubach. Am27. April wurde im Kaisersaal des Kurfürstlichen Schloss zu Koblenz der Große Denkmalpreis der Deutschen Burgenvereinigung an Dr. Karl Graf von und zu Eltz und Sophie Gräfin von und zu Eltz als Eigentümer der Burg Eltz verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und damit eine der höchsten Auszeichnungen, die privatwirtschaftlich für den Schutz deutschen Kulturguts in Europa vergeben werden.
Zum 7. Mal seit 2015 verleiht die 2002 gegründete Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung diese hohe Auszeichnung, in diesem Jahr anlässlich des 125jährigen Bestehens der Deutschen Burgenvereinigung im festlichen Rahmen des Koblenzer Schlosses.
Das Grafenpaar zu Eltz erhält den Großen Denkmalpreis 2024 für seine besonderen Verdienste um die Sicherung und Erhaltung der Burg Eltz, eine der bekanntesten und schönsten Burgen Deutschlands und ein Kulturerbe von internationalem Rang. Die in einem Seitental der Mosel bei Wierschem gelegene ehemalige Ganerbenburg befindet sich bereits in der 34. Generation im Eigentum der Familie.
Als Graf Karl 2006 nach dem Tod seines Vaters die Verantwortung für die Burg übernahm, befand sie sich baulich in einem bedenklichen Zustand. Die Statik des über 7 Stockwerke hohen Gebäudes erwies sich als so gefährdet, dass schon 2008 der in der Führungslinie wichtige Fahnensaal gesperrt werden musste. So musste sehr bald auf Anregung der Generaldirektion Kulturelles Erbe des Landes Rheinland-Pfalz durch das Grafenpaar Karl und Sophie ein Konzept für eine Generalsanierung erstellt werden.
Zuallererst galt es die Statik mit 45 bis zu 25 Meter langen Edelstahlankern zu sichern. Dann folgte über die Jahre die Neueindeckung der umfangreichen Dachlandschaft mit Mayener Schiefer, die Sanierung des Fachwerks, das Restaurieren zahlreicher Fenster und auch, soweit in einem Denkmal zulässig, die energetische Ertüchtigung des Bauwerks. Hinzu kamen im Führungsbereich das Fixieren und vorsichtige Restaurieren der teils gotischen Wandmalereien und im Außenbereich das Sichern und Sanieren einsturzgefährdeter Außenmauern und Türme. Eine wichtige Etappe, doch keineswegs ihren Abschluss, erreichte die Generalsanierung in den letzten Jahren durch eine grundlegende Restaurierung des Goldschmiedehauses am Burgtor und der Alten Bastei mit dem Amtsmannsgärtchen.
Die heutigen Besitzer der Burg erkannten sehr früh, dass die Sicherung eines derart bedeutenden Kulturguts sehr wohl im öffentlichen Interesse ist und, im Gegensatz zu der in früheren Generationen praktizierten Vorgehensweise, die Hilfe von Dritten, insbesondere der öffentlichen Hand eingeworben werden sollte. So konnten die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, neben dem sehr wesentlichen Eltz’schen Eigenanteil, durch großzügige Unterstützung des Landes, des Bundes, und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz finanziert werden.
Den Vorstand der Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung beeindruckte, dass sich das Grafenpaar, während all der Jahre persönlich und sehr überzeugend um eine enge Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung, um ein engagiertes Architektenteam und um eine aufopferungsvolle Betreuung durch die Kastellane der Burg bemühten. Dies erwies sich als Voraussetzung für das Gelingen eines ungewöhnlich erfolgreichen „Public Private Partnerships“ im Denkmalbereich.
In ihrer Laudatio auf die Preisträger sah Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, ehemalige Dombaumeisterin zu Köln und Präsidentin der Deutschen Burgenvereinigung von 2013 – 2019, „einen der Gründe, warum die Rettung und Restaurierung der Burg so gut gelingen konnte, in der steten und guten Zusammenarbeit mit der Staatlichen Denkmalpflege. Kein Objektbesitzer sollte versuchen, diese Zusammenarbeit zu scheuen oder die Fachleute der Denkmalpflege zu umgehen.“ Sie fügte hinzu: „Es war Gräfin Eltz, die mit unendlicher Mühe, hunderten von Telefonaten und Gesprächen, alle Beteiligten immer wieder an den Tisch holte und zu gemeinsamem und raschem Handeln bewegte.“
Der Vorsitzende der Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung, Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn nahm die Ehrung persönlich vor. Zum Festakt geladen waren neben Ehrengästen der Stiftung auch etwa 200 Mitglieder der Deutschen Burgenvereinigung, die am folgenden Tag an gleicher Stelle an der Mitgliederversammlung teilnehmen wollten.
Foto Thoman Monhof
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn überreicht den großen Denkmalpreis an Gaf und Gräfin von und zu Eltz
Der Vorstand der DBV-Stiftung:
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (Vorsitz), Bendorf-Sayn,
Landeskonservator Dr. Holger Mertens, Münster,
Constantin Graf von Plettenberg, Frankfurt