Großer Denkmalpreis 2016 an Hans-Heinrich v. Srbik
Der von der Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung vergebene, mit 10.000 Euro dotierte Große Denkmalpreis wird jedes Jahr unter europäischen Gesichtspunkten verliehen. Denn auch wenn die Deutsche Burgenvereinigung, die 1899 gegründet wurde und 1993 ihre Stiftung ins Leben rief, immer noch das Deutsche im Namen trägt, denkt und handelt sie längst europäisch. In diesem Jahr hat die Stiftung den Preis an Dr. Hans-Heinrich von Srbik vergeben und damit eine Persönlichkeit augezeichnet, die ebenfalls über die Grenzen Deutschlands hinaus in ganz besonderem Maße Verdienste um den Erhalt unseres Kulturerbes erwerben konnte.
Der Preisträger leitet seit über einem Vierteljahrhundert die Messerschmitt-Stiftung, die größte private Denkmalstiftung ihrer Art in Deutschland. Unzählige Maßnahmen zur Rettung und Restaurierung von Baudenkmalen konnten dank seiner persönlichen Initiative umgesetzt werden. Ein Schwerpunkt der Stiftungsaktivitäten liegt im alpenländischen Raum, aber auch zahlreiche, teilweise hochgradig gefährdete Kulturgüter in Zentral- und Osteuropa verdanken ihren Erhalt dem Engagement der Stiftung. Herrn v. Srbiks Augenmerk galt dabei vor allem den Zeugnissen deutscher Siedlungsgeschichte, wie etwa in Siebenbürgen oder im Zipser Land. Auch einige große Projekte im Osten der Bundesrepublik verdanken Ihre Umsetzung dem Wunsch und der Durchsetzungskraft des Preisträgers. Hervorzuheben ist neben dem Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Belvedere im Park von Sanssouci auch der Erwerb und die umfassende Restaurierung von Schloss Meseberg als Gästehaus der Bundesregierung.
Die feierliche Preisverleihung erfolgte in Anwesenheit von Politikern und zahlreichen namhaften Denkmalpflegern aus ganz Deutschland und den Nachbarländern am 22. April in Amberg in der Basilika St. Martin.
Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, Vorsitzender der Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung, würdigte den Preisträger vor 180 Teilnehmern der Jahresversammlung der Deutschen Burgenvereinigung als Vorbild in menschlicher, denkmalpflegerischer und politischer Hinsicht: „Kultur kennt keine Grenzen in Europa, und unser Kulturerbe ist bei all seiner Vielfalt prägend für unseren Kontinent. Er verschafft uns eine europäische Identität. Auch Hans-Heinrich von Srbik kennt mit seinem Einsatz keine nationalen Grenzen.“
Baudenkmale, die Erforschung derselben und den Umgang damit, also den Besuch, die Besichtigung, auch den Besitz.