Burg Schlanstedt - Sicherung des Turmmauerwerks
Am 19. Mai 2016 trafen sich Vertreter der Landesgruppe Sachsen-Anhalt und der Stiftung der DBV auf Burg Schlanstedt bei Halberstadt zur pressewirksamen Übergabe von Fördergeldern. Angela Brümmer, Besitzerin von Burg Schlanstedt, hatte auf Vermittlung der LG Sachsen-Anhalt einen Förderbetrag über 5.000 € erhalten.
Um zum einen die DBV-Landesgruppe und zum anderen die Schwierigkeiten, die bei der Sanierung eines privaten Denkmals auftreten, bekannter zu machen, wurde ein öffentliches Treffen verabredet. Dr. Klaus Püttmann vertrat dabei den Fördergeldgeber, die Stiftung der DBV. Seitens der Landesgruppe waren neben der Vorsitzenden, Dr. Antje Schloms, weitere Mitglieder aus der näheren Umgebung angereist. Der Kreis wurde komplettiert durch der Familie der Burgbesitzerin, Angela Brümmer, ein Vorstandsmitglied des von ihr initiierten Förderkreises, den engagierten Architekten der Baumaßnahmen sowie die kommunale Denkmalpflegerin. Während des gemeinsamen Pressegesprächs wurden die Notwendigkeiten privater Denkmalpflege sowie der Unterstützung seitens der DBV selbst mit kleinen Beiträgen verdeutlicht.
Einige Abschnitte haben die Bauherren schon erfolgreich fertigstellen können, doch jetzt fehlen ihnen Spenden. Diese werden gebraucht, um die eigenen Mittel aufzustocken. Dann erst können auch die beachtlichen öffentlichen Zuschüsse fließen, die bereits akquiriert wurden.
Der Beitrag ist damit zwar nur ein geringer Teil dessen, was der derzeit laufende dritte Bauabschnitt an der Burg verschlingt, aber er ist auch ein deutliches Zeichen an Außenstehende und vor allem an Angela Brümmer selbst, dass sie mit ihrem Vorhaben auf dem richtigen Weg ist.
Sie lud deshalb die kleine Gemeinschaft zu einer Baustellenbesichtigung ein, bei der die Architekten Klein und Kowalski außerdem im Detail erläuterten, welche Maßnahmen bereits durchgeführt wurden und welche aktuell anstehen. Lange Risse durch die Außenmauern der hohe Vierflügelanlage weisen auf deutliche statische Probleme hin, die derzeit behoben werden. Den spätgotischen Bauphasen, veranlasst durch den damaligen Eigentümer, das Erzbistum Halberstadt, folgte in Schlanstedt 1616/17 durch die neuen Besitzer von Arnstedt, der wesentliche Umbau zu einem dreigeschossigen Renaissancebau um einen großzügigen Innenhof. Wenn auch zurückhaltend im Schmuck, beeindruckt er durch sein Volumen, umgeben von einem bescheidenen Dörflein.
Ein besonderes Wahrzeichen ist jedoch der beeindruckende romanische Bergfried, der noch weit über die hohen Flügel hinausragt. Durch erhebliche Risse in der Betonabdeckung drang stetig Wasser ein, doch zum Glück aller Teilnehmer konnte die frisch sanierte Decke des Bergfrieds schon bestiegen werden. Stolz präsentierte Angela Brömmer hier den beeindruckenden Ausblick über den „Großen Bruch“ und den Huy. Er erklärte augenscheinlich die strategische Lage der Burg, die im Mittelalter für den Übergang über diese weite Ebene eine wichtige Schutzfunktion übernahm.
Die akute Gefährdung der Burg wird mit diesen Arbeiten gebannt werden, doch viele Details und Dutzende von Innenräumen harren noch der Bearbeitung. Auch ihre Nutzung gilt es noch zu entwickeln. Als erstes bietet nun Familie Brümmer in der Burgschänke Speisen nach historischen Rezepten an.
Dr. Klaus Püttmann und Dr. Antje Schloms überreichen Frau Angela Brümmer den provisorischen Scheck über 5.000 €.