Besitzgeschichte |
Vom 13. bis zum 17. Jahrhundert bildete
Burg Křivoklàt den Mittelpunkt eines waldreichen Königsgutkomplexes im
Flussgebiet der Bernouka.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Křiivoklát im Jahre 1110 in der
Cosmas-Chronik unter ihrem ursprünglichen Namen Hřadek.
Im 12. und 13. Jahrhundert fiel Křivoklát die Funktion des nahegelegenen
fürstlichen Jagdhofes Zbetschno zu. In ihrer heutigen Form dürfte die
bedeutende königliche Burg um 1230 gegen Ende der Regierung Přmysl
Ottokars I. oder in den ersten Jahren der Herrschaft seines Nachfolgers,
Wenzels I., begonnen worden sein. Den Abschluss der Bauarbeiten der in den
Schriftquellen als „castellum novum“ bezeichneten Burg markiert die Weihe
der Burgkapelle im Jahre 1287. Křivoklát bildete in der ersten
Hälfte des 13. Jahrhunderts einen Bestandteil einer Gruppe von steinernen
Burgen, die an die Stelle veralteter frühmittelalterlicher Burgwälle
traten.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, unter Přmysl Ottokar II.
avancierte Křivoklát zu einer der bevorzugten Residenzburgen der
böhmischen Könige. 1316 und 1319 bis 1323 wurde hier der
junge König Karl (IV.) erzogen.
1423 gelangte Křivoklát in den Pfandbesitz des Alesch Holickỳ von
Sternberg. Die Burg fiel jedoch 1454 erneut an die Krone zurück.
Die Herrscher aus dem Hause Habsburg nutzen ab 1526 die Burg häufig
als Aufenthaltsort während der Jagdsaison.
Von 1559 bis 1564 fand der kaiserliche Statthalter in Böhmen,
Erzherzog Ferdinand von Tirol, der sich heimlich mit Philippine Welser
vermählt hatte, Zuflucht auf der Burg.
Als Staatsgefängnis beherbergte Křivoklát u. a. 1548 bis 1564 den
Bischof der Böhmischen Brüderunität, Jan Augusta und 1591 den
bekannten Hofalchimisten Kaiser Rudolfs II., Edward Kelly.
|
|
Vor und nach dem Brand
1643 |
Im Jahre 1686 erwarb Ernst Josef von Wallenstein Burg und
Herrschaft Křivoklát. Dessen Enkelin, Maria Anna brachte die Burg als
Mitgift in ihre Ehe mit Josef Wilhelm von Fürstenberg ein.
Bis 1929 befand sich die Burg im Besitz der Familie von
Fürstenberg, die die Anlage schließlich an den Tschecheslowakischen Staat
veräußerte, der dort ein Museum einrichtete. |