Landesgruppe Nord | |||||
Veranstaltungsrückblick | |||||
Wintervortrag in Haseldorf am 30. Januar
2010 Der fachmännische Umgang mit Antiquitäten |
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Das Angebot von Frau Caroline Weiß, Mitglied der LG Nord, über ihre Arbeit als Restauratorin zu berichten, führte zu einer Vortragsveranstaltung über den Umgang mit Antiquitäten mit Besichtigung restaurierter Möbel und einer Führung durch den Schlosspark in Haseldorf bei Wedel. |
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Nach einer herrlichen Anfahrt durch eine schneereiche, sonnenbeschienene Winterlandschaft trafen sich 22 Teilnehmer in der Mittagszeit des 30. Januar 2010 zunächst zu einem Spaziergang zum Park und Herrenhaus Haseldorf sowie zur Besichtigung der spätromanischen Kirche St. Gabriel. |
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Am Parkeingang wurden wir durch Prinz Schoenaich-Carolath, dem Besitzer von Schloss Haseldorf begrüßt, der gerne bereit war, uns durch sein Anwesen zu führen. Zur Begrüßung waren auch der in Haseldorf arbeitende Restaurator Thorsten Speer und Frau gekommen. |
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Prinz Schoenaich-Carolath machte die Wanderung für uns zu einem lebendigen Erlebnis. Er berichtete über die Geschichte des Ortes sowie des Schlosses und seiner Bewohner. Haseldorf war einst ein Raubritternest. Im 12. Jh. wurde dort eine Burg errichtet, deren endgültige Zerstörung erst durch die Truppen Wallensteins 1627 erfolgte. An Stelle der Burg wurde durch den Gutsherrn Prinz Emil von Schoenaich-Carolath-Schilden im Jahre 1804/05 ein klassizistisches Herrenhaus nach den Plänen des bekannten dänischen Baumeisters Christian Friedrich Hansen errichtet. Zu der Anlage, die von einem weitläufigen Burggraben umgeben ist, gehören außerdem Marstall, Kavaliershaus und ein Fachwerkgebäude. |
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Mit großem Engagement informierte der Prinz über die bauliche Entwicklung der einzelnen Häuser und über die Familiengeschichte, z.B. dass einer seiner Vorfahren auch Dichter war und Freundschaften und künstlerischen Austausch mit Dichtern seiner Zeit wie Rainer Maria Rilke pflegte.
Anschließend durchwanderten wir den herrlichen Schlosspark mit seinen verschiedenen Landschaftsformen und riesigen alten Bäumen und sahen dort auch das 1884 erbaute Mausoleum. |
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Am Parkeingang besichtigten wir dann die zwischen 1200 und 1250 gebaute St.-Gabriel-Kirche, die als bedeutendster spätromanischer Backsteinbau der Elbmarschen gilt. |
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Hier gab uns Herr Speer Erläuterungen zur Kirche. |
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Diese wurde 1599 durch Anbau einer Grabkapelle mit Epitaph für den im Zuge einer Familienfehde ermordeten Gutsherrn Ahlefeldt erweitert. Von der Innenausstattung der Kirche sind als Sehenswürdigkeiten der romanische Triumphbogen zwischen Altarraum und Kirchenschiff mit einem hölzernen frühgotischen Triumphkreuz, die 1731 erbaute Patronatsloge des Gutes Haseldorf, das Auferstehungsbild über dem Altar, die spätgotische bronzene Taufe von 1445 sowie die 1643 durch Spenden der Gemeinde erbaute Kanzel, der zweistöckige Kronleuchter aus dem 17. Jh. und die Orgel mit einem schönen Prospekt aus dem 17. Jh. zu nennen. |
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Herr Dr. Püttmann nutzte die Sitzpause
in der Kirche, dem Prinzen herzlichen Dank für seine eindrucksvolle
Führung zu sagen und ihn zur Teilnahme am restlichen Tagesprogramm
einzuladen. |
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Es folgte der Besuch der Ausstellungsräume und Werkstatt des Restaurators und Handwerksmeisters Thorsten Speer. |
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Das Ehepaar Speer hat im Erd- und Obergeschoss seines Hauses große Räumlichkeiten zur Ausstellung ansehnlich restaurierter Möbelstücke, vorwiegend aus dem norddeutschen Raum, die bei einem Rundgang besichtigt werden konnten. |
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In seiner hellen Werkstatt informierte uns Herr Speer ausführlich über den handwerklichen Teil seiner Arbeit als Restaurator mit der Pflege und Reparatur von alten Möbeln und vermittelte anschaulich einen Einblick in seine Grundprinzipien und vielfältigen Arbeitsmethoden. |
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Herr Dr. Püttmann schloss am frühen
Abend die gelungene Veranstaltung mit einem Dankeswort an Prinz
Schoenaich-Carolath sowie an das Ehepaar Speer und Frau Weiß. |
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Text: Dr. Klaus Dürr Fotos: Detlev Blohm |
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