Landesgruppe Nord | ||||
Veranstaltungsrückblick | ||||
Burgenfahrt an Rhein und Mosel Exkursion vom 14. - 17. Mai 2009 |
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Die Landesgruppe Nord realisierte im Mai den lang gehegten Wunsch zum Besuch der Marksburg in Braubach sowie von Burgen und Schlössern an Rhein und Mosel. |
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Zunächst fuhren wir in das Sayntal nach Bendorf, wo wir kurz den Park und die Abteikirche sahen. Vor dem Schloss Sayn empfingen uns unser Präsident, Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, und seine Gemahlin und führten uns freundlich, kenntnisreich und engagiert durch den schönen Schmetterlingsgarten und durch das Schloss. |
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Dieser Familienbesitz wurde Mitte des 19. Jh. im neugotischen Stil unter Verwendung von Architekturelementen aus Eisen, die in der benachbarten Sayner Eisenhütte gegossen wurden, umgestaltet und vergrößert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss erheblich beschädigt und unbewohnbar. Nachdem nach langen Überlegungen ein neues Nutzungskonzept gefunden wurde, entspricht das Äußere des Schlosses seit Abschluss der Restaurierungsmaßnahmen im Sommer 2000 weitgehend wieder dem ursprünglichen Erscheinungsbild. Im Erdgeschoss befindet sich ein Eisenkunstguss-Museum, im Obergeschoss konnten wir sehr schöne Räume mit geschmackvollen Ausstattungen sehen, die öffentlich genutzt werden. Erwähnenswert ist auch die weitgehend unzerstört gebliebene Schlosskapelle. |
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Weiter ging es zum Schloss Bürresheim in der Eifel, einer der wenigen unzerstört gebliebenen Höhenburgen aus dem 12. Jh. mit je einem Burgteil des Kölner und des Trierer Erzbischofs sowie einem romanischen Bergfried. Die Adelsfamilie von Breitbach wurde zunächst Mitbesitzer und im 17. Jh. Alleinbesitzer der Anlage. Sie bewohnte bis zu ihrem Aussterben die Trierer Burg, das spätere Wohnschloss der Freiherrn von Breitbach-Bürresheim. 1938 wurde das Schloss mit dem gesamten Inventar von den Nachfolgern an die preußische Rheinprovinz verkauft. Höhepunkt des Besuchs war der Rundgang durch die Innenräume mit gotischen und barocken Balkendecken, verwinkelten Wendelstiegen, prachtvollen Kaminen und der historischen Ausstattung mit Möbeln der Zeitepochen von der Spätgotik bis zu den historisierenden Stilen des 19. Jh. |
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Er schilderte die Geschichte der erstmals 1225 erwähnten und 1712 ausgebauten Kernburg, die dadurch einen schlossähnlichen Charakter erhielt. 1810 wurde sie auf Abbruch versteigert und wechselte vielfach den Besitzer. Nach 1963 wurde sie einer umfassenden Sanierung und zu großen Teilen einem Wiederaufbau unterzogen. Seit 1990 ist die Anlage, die Elemente der mittelalterlichen Burg und des neuzeitlichen Schlosses in sich vereint, der Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt im Wohnbau ein Hotel. |
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Auf Burg Eltz, malerisch auf einem Felsen im Tal der Elz gelegen, empfing und führte uns der frühere Kastellan, Herr Ritzenhofen, in großartiger Weise. |
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Burg Eltz ist seit ihrer Gründung im Besitz einer Adelsfamilie geblieben und gilt als ein gut erhaltenes Beispiel einer Ganerbenburg im spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Ausbauzustand. Vorburgen und Zwinger sind noch weitgehend unerforscht. Die nicht vollständig erhaltene nördliche Wehrmauer ist mit zwei schlanken, runden Flankierungstürmen besetzt. Eine obere Vorburg schließt sich im Südwesten an die Hauptburg an. Fast lückenlos umstehen bis zu siebengeschossige Wohnhäuser bzw. -türme den schmalen Innenhof der Kernburg. Insgesamt vermittelt das Äußere der Burg einen spätgotischen Eindruck. Die oft mit den für das Mittelrheingebiet typischen Rundbogenfriesen gestalteten Gebäude sind mit hohen schiefergedeckten Dächern versehen. Einzigartig ist auch die historische Einrichtung in den Wohn- und Schlafräumen, in Rittersaal und Waffenhalle, Jagdzimmer und Küche im Inneren der Burg, die den Großbrand der Burg 1920 überstand. |
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Weiter ging es zur Burgruine
Rheinfels mit schönem Blick auf Burg Katz, Burg Maus und die
Loreley. |
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Hier führte uns der Institutsleiter des EBI, Herr Dr.
Friedrich, zunächst durch die Philippsburg, das erste
Renaissanceschloss am Mittelrhein. Als Befestigung zum Rhein war ein
Zwinger mit Garten vorgelagert, und dieser Renaissance-Garten war eine
Woche zuvor wieder neu angelegt worden. Ein Rundgang mit Besuch von Institutsräumen und Bibliothek des EBI beeindruckten uns sehr. |
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Dort wurde uns ein opulentes Rittermahl geboten, das von einem Barden stilvoll mit Sprüchen, Gesang und Musik begleitet wurde und den Abend zu einem vollen Erfolg werden ließ. |
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Der letzte Tag war der Festung Ehrenbreitstein
gewidmet. Nach einem schönen Spazierziergang zur Fähre setzten wir über nach Ehrenbreitstein, passierten das im 18. Jh. von Balthasar Neumann entworfene Kurfürstliche Verwaltungsgebäude und fuhren mit dem Sessellift hinauf zur Festung. |
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Dort bot sich ein besonders schöner Blick auf das Rheintal, Koblenz, das Deutsche Eck und die Moselmündung. Wie auf Rheinfels konnten wir wieder im Freien zu Mittag essen. Eine Führung informierte uns über die Gründung der Anlage um 1000 durch Erenbrecht, den Ausbau zur Festung durch Richard von Greifenklau um 1500, die Sprengung durch die Franzosen 1801 und den Wiederaufbau der gewaltigen Festungsanlage durch Friedrich Wilhelm III. von Preußen in den Jahren 1817-28. |
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Text: Dr. Klaus Dürr, Fotos: Detlev Blohm |