Landesgruppe Nord |
Veranstaltungsrückblick |
Exkursion zu Herrenhäusern in Angeln am 17.
September 2016
|
An einem schönen
Spätsommertag erreichten Burgenfreunde in einer Busfahrt nach
Angeln fünf dortige Herrensitze. An allen Orten begegneten wir sehr
freundlichen, aufgeschlossenen, engagierten und mit ihren Anwesen
bestens vertrauten Gastgebern, die sich interessehalber sogar noch
unserer Gruppe anschlossen. Allen Gastgebern danken wir herzlich. |
Holländische Handwerker
setzten die großen holländischen Fenster ein und Michel Angelo Tadel
aus Lugano schmückte viele Räume mit herrlichem Stuck. Zu erwähnen
ist noch die Bildersammlung sowie seine Bibliothek. Er bezeichnete
Gelting als den Hof von Angeln. Durch die Hochzeit seiner Tochter
geht der Besitz an die Familie v. Hobe-Gelting über. |
Nach dem Mittagessen in
Gelting fuhren wir zu einer Außenbesichtigung zu dem nahe gelegenen
Gut Rundhof. Gutsherr ist Herr Wulf-Henning v.
Rumohr, der uns leider nicht persönlich empfangen konnte. Hier
übernahm unser Vorsitzender, Herr Dr. Klaus Püttmann, die
Erläuterungen. Die Anlage geht aus einer Wasserburg des
Mittelalters hervor, von der jedoch nichts mehr erhalten ist. Das
eigentliche Gut bildete sich am Ende des Mittelalters heraus. Der
heutige Baubestand in einem eindrucksvollen Landschaftspark mit dem
schönen barocken Herrenhaus stammt vorwiegend aus dem 18. und
19.Jahrhundert. |
Auf dem nahegelegenen
Gut Drült empfingen und führten uns die bereits bekannten
Eheleute Baron Carl-Asmus und Baronin v. Rumohr. Wir erhielten von
einem extra hierfür ausgewählten Standort der Anlage aus einen
lebendigen und interessanten Bericht über Geschichte, Entwicklung
und jetzigen Zustand des eindrucksvollen Anwesens. |
Auf Gut Roest in der Nähe von Kappeln wurden wir nach Durchquerung eines schönen und großen Torhauses von der Besitzerin, Frau Architektin Marion Essing, empfangen. Sie hatte das stark heruntergekommene Gut Roest mit Nebengebäuden vor etwa 14 Jahren erworben. Danach erfolgte - begleitet von vielen Auseinandersetzungen mit den Ämtern – eine über 3 ½ Jahre andauernde und mit bewundernswertem Engagement gelungene Renovierung mit Errichtung einer Reithalle und neuen Pferdeställen. Das Gestüt nahm 2008 seinen Betrieb auf. Die gesamte Anlage macht jetzt einen großartigen Eindruck. |
Das mehr als 400 Jahre alte Herrenhaus besteht aus zwei Giebelhäusern, die traufenseitig zusammengebaut sind. In dem alten großräumigen Rittersaal mit dunklen Fußbodenplatten aus Gotland und offener Feuerstelle findet sich ein Wandgemälde von 1640 mit einem Junker auf Falkenjagd. |
Abgeschlossen wurde die Exkursion mit einem Besuch von Gut Wulfshagen. |
Dort wurden wir von Graf Moritz zu Reventlow begrüßt und geführt. Er erklärte sehr rege seine Anstrengungen um den stilgerechten Erhalt der Bauwerke und seine Aktivitäten mit Sport und Freizeit auf Gut Wulfshagen und mit Raumnutzung durch Veranstaltungen. Das stattliche und sich in einem sehr schönen Zustand befindliche Anwesen geht zurück auf den in den Adelsstand erhobenen Freiherrn von Liliencron, Dieser war bestrebt, es den heimischen Geschlechtern an Besitz und Bauwerk gleichzutun und erwarb 1699 Wulfshagen. |
Im gleichen Jahr erbaute er
auch das schöne, in einfachem Barockstil gehaltene Herrenhaus.
Danach waren die Qualen Besitzer, bis es 1903 im Erbgang auf die
Reventlows überging. Neben dem von Außen sehr gepflegten Herrenhaus
ist eine sehr auffallende Getreidescheune zu erwähnen. |
Den Abschluss bildete eine kleine, gemütliche Stärkung im „Alten Schulhaus“, einer Gaststätte, die der Gutsbesitzer vor Kurzen zu neuem Leben erweckt hat. |
Text: Dr. Klaus Dürr Bilder: Dr. Klaus Püttmann |
Text: Dr. Klaus Dürr, Bilder: Detlef Blohm |